Diese Website verwendet Cookies.
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Weitere Infos zu unseren Datenschutzbestimmungen finden Sie hier.

"Unter vier Augen" mit dem neuen Bad Dübener MediClin-Chef Kermit Behnisch

von Kevin Phillipp

Der Neue im Bad Dübener MediClin-Chefsessel

(Bad Düben/Wsp/kp). Wie oft werden Sie auf Ihren Vornamen angesprochen? Diese Frage musste sein – gleich zu Beginn. „Hier in Bad Düben hat mich ehrlicherweise noch niemand gefragt.“ Dann macht eben die Heimatzeitung den Anfang und hakt stellvertretend für alle nach. Hatten die Eltern etwa eine Affinität zu Puppen? „Nein, meine Eltern hatten damals keinen Fernseher, kannten die Muppet Show also nicht“, wiegelt Kermit Behnisch ab. Ein besonderer Name sollte es sein. Die Mutter ging mit verschiedenen Vorschlägen zum Standesamt, um sich die Bedeutung erklären zu lassen. „Das war ihr wichtig. Kermit bedeutet freier Mann. Das wiederum gefiel auch meinem Vater“, erklärt er. So erblickte Kermit Stephanos Behnisch am 31. Oktober 1977 im westfälischen Sankt Augustin das Licht der Welt – übrigens im Gegensatz zum kultigen Frosch deutsch ausgesprochen.
Ziemlich genau 42 Jahre später sitzt der groß gewachsene Mann im Chefsessel des Bad Dübener MediClin-Standorts. Behnisch übernahm zum 1. Oktober die kaufmännische Direktion. Er folgt auf den bereits im April auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Jan Müller, der den Standort gut 17 Jahre leitete. „Ich wurde hier echt gut aufgenommen, habe von den Mitarbeitern sogar ein Willkommensvideo erhalten. Das ist keinesfalls selbstverständlich“, sagt der neue Chef.

Bewusst Bad Düben statt Leipzig

Was durchaus überrascht: Er ist bereits in Bad Düben wohnhaft. Im Gegensatz zu neuen Ärzten, die größtenteils zwischen Leipzig oder dem Wittenberger Raum pendeln, hat sich Behnisch ganz bewusst für die Kurstadt entschieden. „Ich komme selber aus einer kleinen Stadt. Das liegt mir mehr. Außerdem kann ich nach Feierabend noch meine Runde durch die Stadt oder den schönen Kurpark drehen. Das ließe sich wohl nicht einrichten, wenn ich noch 30 Kilometer vor mir hätte.“
Eine kleine Bleibe im Geschosswohnungsbau ist es vorerst geworden. „Auch wenn es eine wirklich schöne Wohnung ist, bezweifle ich, dass es zur Dauerlösung wird. Ich schaue mich schon nach einem eigenen Grundstück um“, sagt Behnisch. Bad Düben sei vom ersten Eindruck her eine schöne Kleinstadt. „Leider fehlt mir hier ein Baumarkt“, beklagt er sich. Halt! Auch hier interveniert die Heimatzeitung: Baumarkt haben wir. „Oh, na dann muss ich den direkt mal aufsuchen“, versichert Behnisch. Zumal er sich auf dem ersten Weg zur neuen Arbeitsstelle beinahe verfahren hätte: „Ich sah eine Ausschilderung Kur und daneben ein rotes Kreuz. Ich dachte mir: Kurklinik muss was anderes sein. Ich wollte ja zur Reha-Klinik und bin erstmal weitergefahren. Zum Glück hatte ich ein Navi dabei.“
Wie der in Ostwestfalen aufgewachsene Diplom-Betriebswirt sagt, sei ihm sehr schnell klar geworden, dass „es nicht irgendein Krankenhaus ist, sondern das Haus der Dübener“. Viele Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten dabei, eng verwurzelt mit der Region. „Ich kannte Bad Düben vorher gar nicht. Meine Schwester arbeitet in der Nähe von Klingenberg im Erzgebirge. Ihr war das Krankenhaus ein Begriff. Außerdem erzählte mir meine Tante, die viel mit dem Rad reist, dass die Region sehr schön ist“, verrät Behnisch.

Neuer Chef – neue Gewohnheiten

Neue Arbeitsweisen des neuen Chefs dürften in Waldkrankenhaus und Reha-Klinik bereits einigen der insgesamt 470 Mitarbeiter aufgefallen sein. Stets am Freitag erhalten die Angestellten eine Rundmail mit den Gedanken der Woche. Damit möchte Behnisch sein Personal mitnehmen, Entscheidungsprozesse erläutern. „Ich bin kein Fachmann in allen Bereichen. Das muss ich auch nicht sein. Schließlich habe ich für jeden Bereich Fachleute im Haus“, stellt der kaufmännische Direktor klar. Da wird es zukünftig nicht selten vorkommen, dass der Chef beim Mittagessen plötzlich neben den Mitarbeitern Platz nimmt. „Das war für einige anfangs offensichtlich etwas gewöhnungsbedürftig. Ist doch aber besser, wenn man ins Gespräch kommt. So erfahre auch ich, wo der Schuh drückt.“
Ein interessanter Mann mit einer flotten Zunge und dem Schalk im Nacken. Kermit Behnisch, herzlich willkommen in Bad Düben, einer Kleinstadt, die nahezu alles bietet – sogar einen Baumarkt.

Zurück