Neue Zwei-Feld-Sporthalle: Gemeinsam für das Notwendige
von Kevin Phillipp
Neue Zwei-Feld-Sporthalle: Gemeinsam für das Notwendige
(Bad Düben/Wsp/kp). Wie berichtet, bekommt Bad Düben für die ursprünglich avisierte Turnhallen-Sanierung in der Durchwehnaer Straße nichts vom Förderkuchen ab. Aus eigener Kraft kann die Kurstadt einen Um- oder Neubau definitiv nicht stemmen. „In den nächsten Jahren werden sich unsere Investitionen auf pflichtige Aufgaben begrenzen müssen – also unsere eigenen Schulen, die Kitas und vielleicht noch die Feuerwehr“, stellte Bürgermeisterin Astrid Münster (WBD) klar.
Fakt ist aber auch: Bad Düben braucht eine Sporthalle. Das alte Gebäude, das ursprünglich als Bekleidungs- und Ausrüstungslager der NVA diente, zu sanieren, ist wirtschaftlich illusorisch. „Dass wir den Zuschlag nicht bekommen haben, hat mich schon getroffen. Für uns als Schule stand aber recht schnell klar: Dann bauen wir selber eine Sporthalle für uns. Wir sind dann aber auch relativ schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass es ohne die Sportvereine nicht geht“, sagte ESZ-Geschäftsführer Gisbert Helbing in einem Treffen mit Verwaltungs-, Stadtrats- und Vereinsvertretern in der vergangenen Woche.
Was ist geplant? Das Evangelische Schulzentrum beabsichtigt den Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle auf der Freifläche gegenüber des Schulgebäudes. Hier soll mit einer Deckenhöhe von mindestens 7 Metern unter anderem auch höherklassiger Volleyball ermöglicht werden. Ein Kabinen- und Sanitärtrakt sowie ein externer Anbau für den Turnverein und ein separater Bereich für die Kinderbewegungswelt runden das Ganze ab.
Gleichzeitig soll die Bestandshalle vom (sportlichen) Markt genommen und künftig eventuell wieder als Lager genutzt werden. Ein Abriss ist derzeit nicht geplant.
Wie soll das Projekt finanziell gestemmt werden? Helbing und Architekt Marco Stelzel aus Leipzig rechnen mit einer Investition im mittleren siebenstelligen Bereich. Als Verein – der ESZ-Trägerverein ist Gesellschafter der gemeinnützigen Schul-GmbH – ist eine 50-prozentige Förderung über den Sportstättenbau in Aussicht. Das ESZ würde nach aktueller Vorstellung einen großen Eigenanteil leisten. Der Rest soll über die Vermietung an die Vereine gedeckelt werden. Hier könnte auch die Stadt als Mieter ins Spiel kommen, die an die Vereine weitervermietet. Aber dieses Modell ist noch nicht ausdiskutiert. Schließlich hängt dies auch immer von der kommunalen Haushaltssituation ab.
Wie geht es nun weiter? Öffentlich kommt das Thema erstmals am 16. Mai auf den Tisch. Die CDU-Fraktion wird im Stadtrat einen entsprechenden Antrag zu einem Grundsatzbeschluss stellen. Positionieren sich die Stadträte für die neue Sporthalle, bereitet der ESZ-Trägerverein den Fördermittelantrag vor. Abgabetermin: spätestens 30. September. „Das ist ein sportliches Ziel, deshalb ist Schnelligkeit gefragt“, betonte Münster.