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Seelhausener See: Investor streicht über 150 Ferienhäuser

von Kevin Phillipp

Bürgerproteste mit Wirkung: Investor streicht über 150 Häuser

So soll das Ferienresort einmal aussehen. Inzwischen plant der Investor nur noch mit 121 kleinen Ferienhäusern sowie einer Art „Marktplatz“ mit Restaurant und Kulturscheune (halbrechts zu sehen). Grafik: FHG floating house

(Löbnitz/Wsp/kp). Oldie-Disco am Mittwochabend? Mitnichten. Dennoch füllte sich der Saal des Löbnitzer Gasthofs „Zum Eichenast“ bis auf den letzten Platz – und die hinterste Ecke. Die Zukunft des Seelhausener Sees ist seit rund neun Monaten das bestimmende Thema in der Landgemeinde. Gestern kam es erstmals und lang ersehnt mit konkreten Plänen in Form einer Einwohnerversammlung auf den Tisch.
Kurze Rückblende: Als im Oktober 2023 die Bagger für die sogenannten §4-Maßnahmen anrollten und den Uferbereich auf einer Länge von 1,8 Kilometern rodeten, ging ein Aufschrei durch den Ort, der in einer gestarteten Petition und der Gründung einer Bürgerinitiative (BI) mündete. Die ursprüngliche Vision des Investors, die FHG floating house GmbH aus Berlin, sah 279 Ferien- sowie 24 schwimmende Häuser vor, erschien der breiten Allgemeinheit jedoch zu üppig.
Ein Bebauungsplan lag noch nicht vor. Dieser wird nun erarbeitet und soll nach der jüngsten Vorstellung zur Abwägung vorgelegt werden. Der neue Plan sieht statt 279 nur noch 121 Ferienhäuser mit vier bis sechs Betten vor. „Wir haben uns von drei Baugebieten komplett verabschiedet, einmal im nordöstlichen Bereich zum Dorf hin, vom kompletten Südteil sowie von den schwimmenden Häusern“, führte FHG-Vertreter Ulf Sybel aus. Das hänge direkt mit den Bürgerprotesten zusammen. „Das war nicht unser Wunsch, aber wir wollen uns hier willkommen fühlen“, erklärte er die Streichung.
Was ist ansonsten geplant? Die ersten Musterhäuser sollen am 1. Mai 2025 stehen, ab Sommer soll Baustart und 2028 Fertigstellung sein. Der komplette Strandbereich sei später öffentlich zugänglich. Auf einer Art „Marktplatz“ sollen unter anderem ein Restaurant, eine Kulturscheune und Mitarbeiterunterkünfte entstehen. Des Weiteren soll die Mühle „Döbler“ aus dem Ort in Strandnähe einen neuen Platz finden und zu einem echten Wahrzeichen werden. Die Grundstücke mit den einzelnen Ferienhäusern sollen wiederum an Privatinvestoren verkauft und zentral vermietet werden. Die neue Homepage www.loebnitzer-bucht.de bietet entsprechende Infos.
Die BI-Vertreter äußerten immer wieder ihre Bedenken, so beispielsweise zu Geruchsemissionen durch die Müllentsorgung. Die Mehrheit im Saal schien den neuen Plänen jedoch positiv gesonnen zu sein. „Dieses Dorf ist lebenswert, weil es immer wieder Leute gab, die bereit waren, sich etwas zu wagen“, sagte Anwohner Dr. Gunter Müller.

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