Niedrigwasser in der Mulde - Wasserentnahme verboten
von Heike Nyari
Blick über die Mulde, die nur sehr wenig Wasser führt. Am anderen Ufer ist das alte Pegelhäuschen zu sehen. Foto: (Wsp) Nyari
(Bad Düben/Wsp/ny). Die wenigen Regenschauer der letzten Tage täuschen etwas darüber hinweg. Aber seit etwa drei Jahren herrscht wegen fehlendem Niederschlag extremes Niedrigwasser an den Bächen und Flüssen. Mittlerweile sind sogar zahlreiche Teiche der Region ausgetrocknet. Die heißen sommerlichen Temperaturen tun ihr Übriges. Die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern ist daher strengstens untersagt.
Der Blick auf die Mulde schmerzt. Mit einem in Bad Düben gemessenen Pegelstand von 1,47 Metern ist erneut eine untere Schmerzgrenze unterschritten worden. Abermals ragte neben der Brücke das Fundament eines alten Brückenpfeilers aus dem Wasser. Lutz Fritzsche weiß, dass es sich dabei um diejenige Brücke handelte, die 1945 gesprengt wurde. Das Bauwerk war in der Vergangenheit immer mal zu sehen – nun nahezu dauerhaft.
Wie das Landratsamt mitteilte, sei eine Änderung der Situation nicht absehbar. Deshalb fordert die Untere Wasserbehörde alle Eigentümer und Anlieger von oberirdischen Gewässern, auch weiterhin die ungeregelte Wasserentnahme mittels Pumpen zur Beregnung und Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und Hausgärten zu unterlassen. Inhaber von Ausnahmeregelungen haben strenge Bestimmungen zu beachten, um einen Mindestabfluss im Gewässer sicherzustellen. Dieser ist jedoch momentan nicht gegeben, zumal besonders in kleineren Zuflüssen bereits kritische Situationen bestehen, dass Quellgebiete austrocknen. Dadurch ist die Situation für im Wasser lebende Tiere und Pflanzen derzeit äußerst angespannt.
Die Untere Wasserbehörde will die Einhaltung der Vorgaben verstärkt überwachen. Verstöße können mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld geahndet werden. Diese Verordnung gilt vorerst mindestens bis zum 30. September.