Neuer Audiowalk: Dunkle Kapitel "zwischen Buche und Mulde"
von Kevin Phillipp
Neuer Audiowalk: Dunkle Kapitel "zwischen Buche und Mulde"
Düstere Zeiten: der Dübener Rathausvorplatz in den 1930er Jahren Foto: Archiv L. Fritzsche
(Bad Düben/Wsp/kp). Vor wenigen Tagen feierte der neue Audiowalk zur NS-Zwangsarbeit in (Bad) Düben und Umgebung Premiere. Vorerst für zwei Jahre kann auf der Plattform guidemate.com das dunkle Kapitel der späteren Kurstadt an elf originalen und fiktiven Schauplätzen nachvollzogen werden.
Julia Tausend vom raum 4 e. V. und Christopher Mäbert vom Leipziger Erich-Zeigner-Haus e. V. recherchierten dafür zwei Jahren intensiv und nahmen dabei auch Schüler der weiterführenden Bad Dübener Schulen mit an die Hand. Dabei stieß man unter anderem auf zahlreiche Briefe von Zwangsarbeitern aus dem belgischen Haasdonck, die im Lager Heide bei Söllichau arbeiteten und in der Torgauer Straße 31, dem heutigen Steinmetzbetrieb Freitag, untergebracht waren. Die Briefe wurden für den Audiowalk von der Tochter des Verfassers Gaston de Rycke eingelesen.
„Wir würden uns freuen, wenn der Audiowalk in den Dübener Schulen künftig auch genutzt wird. Wir haben das schließlich nicht gemacht, damit es im Internet versauert“, betonte Mäbert bei der Präsentation im KulturBahnhof. Wie Tausend ergänzte, soll in Kooperation mit der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten im kommenden Jahr ein begleitender Flyer entstehen. „Wir wollen in der Region natürlich viele auf dieses Projekt und diesen Teil der regionalen Geschichte aufmerksam machen“, sagte sie.
Der Audiowalk kann ortsunabhängig angehört werden. Es empfiehlt sich jedoch, die Stationen parallel abzulaufen.