Nach Filmverkauf: Mittlerweile 1.700 Euro Spenden
von Kevin Phillipp
Mittlerweile 1.700 Euro Spenden / nächster Streifen im Anmarsch
(Bad Düben/Wsp/kp). Ziemlich genau ein Jahr ist es her, als Stadtchronist Lutz Fritzsche mit einer kleiner Sensation aufhorchen ließ. Zum Neujahrsempfang der Stadt flimmerte – fast noch etwas unbeachtet – ein Film über die Leinwand, der (Bad) Düben im Jahr 1929 zeigt. Fritzsche ist zufällig an den Streifen geraten, ließ ihn digitalisieren und mit passender Musik unterlegen.
Seitdem kann das gute Stück für 15 Euro käuflich erworben werden. „Ich wollte damit nie Profit machen, der Film kam mir ja in die Hände geflogen. So setze ich den Erlös von 10 Euro pro DVD für den guten Zweck ein“, erklärt er. Mittlerweile sind in einem Jahr 170 Stück verkauft – macht stolze 1.700 Euro für die Allgemeinheit.
Die Heide-Grundschule, die Jugendfeuerwehr und die Finanzierung der Breitwellenrutsche im neuen NaturSportBad wurden bereits unterstützt. Nun bekam kurz vor dem Weihnachtsfest auch das AWO-Jugendhaus „Poly“ etwas ab. Fritzsche übergab dazu in der Vorwoche 200 Euro an Leiterin Katrin Chevallier. „Geld können wir immer gebrauchen. Es stehen demnächst die Weihnachtsfeiern an, vielleicht können wir es gleich dafür verwenden“, sagte Chevallier, die sich herzlich beim Stadtchronisten bedankte. Dieser wiederum hofft, dass es ihm andere gleichtun. „Meine Spendenaktion steht wie immer unter dem Motto: ‚Nachahmer gesucht‘. Finanzielle Unterstützung ist bei Institutionen wie dem ‚Poly‘ genau an der richtigen Stelle.“ Der Ur-Dübener erinnert dabei an die Heide-Grundschule: Fritzsche gab 700 Euro aus dem Verkaufserlös für das jüngste Opernprojekt und das Unternehmen Profiroll legte noch einmal die gleiche Summe drauf.
Der Heimathistoriker hatte noch eine Überraschung parat: Der nächste Film ist im Anmarsch. Wieder durch Zufall ist eine mittlerweile in Leipzig lebende, alte Dübener Familie auf Fritzsche aufmerksam geworden und hat ihm einen farbigen Stummfilm aus dem Jahr 1960 unter dem Titel „Alltägliches und Nichtalltägliches einer Kleinstadt“ übergeben. Der etwa 23 Minuten lange Streifen wird gerade überarbeitet und soll Anfang 2020 in den Verkauf gehen. „Die Aufnahmen sind einwandfrei. Es sind unter anderem eine Schulanfangsfeier, ein Fußballspiel, ein Boxkampf sowie das Park- und Heimatfest zu sehen. Einige dürften sich sogar wiedererkennen. Die Bad Dübener werden begeistert sein“, ist sich Fritzsche sicher.
Mehr dazu im neuen Jahr. Auch das ist sicher.