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Kita-Gelände unter Kontaminationsverdacht

von Kevin Phillipp

Kita-Gelände unter Kontaminationsverdacht

(Bad Düben/Wsp/kp). Es war das bestimmende Thema der vergangenen Woche, sogar Radiosender berichteten: Vor einigen Tagen wurde Bürgermeisterin Astrid Münster über eine Verseuchung des Bodens auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks informiert. Das alte Haus auf dem Grundstück der Mitgas soll abgerissen werden, da das Energieunternehmen sein Gelände verkaufen will. Bei einem Bodengutachten wurden Blausäureverbindungen und Teeröl festgestellt.
Da sich die kontaminierte Fläche direkt an der Grenze zum Außengelände der AWO Kita „Märchenland“ befindet, beschloss Münster die sofortige Sperrung des Außenbereiches. Die Kinder spielen nun bis zur Klärung in der benachbarten Kita „Spatzenhaus“ und auf der Freifläche direkt am Postweg. „Die Sperrung ist eine rein vorsorgliche Maßnahme“, stellte die Stadtchefin klar.
Seit letzter Woche Montag finden nun Probebohrungen auf dem „Märchenland“-Gelände statt. Diese sollen anschließend ins Labor geschickt und ausgewertet werden. Ein Ergebnis wird zum 31. Mai erwartet – möglichst ein positives, damit am 1. Juni der Kindertag gefeiert werden kann.
In der Zeit von 1890 bis 1960 war das ehemalige Gaswerk, welches dem beliebten Rodelberg seinen Namen verleiht, in Betrieb. „Die Altstoffe wurden damals relativ willkürlich verkippt. Sie wurden zur Errichtung von Wegen breitgefahren. Das war nunmal der damalige Kenntnisstand“, erklärte Nordsachsens Umweltdezernent Ulrich Fiedler.
Der Kindergarten wurde im Jahre 1984 eröffnet. Seitdem gab es keine Krankheitsfälle. „Ich arbeite jetzt schon seit 25 Jahren hier und stehe immernoch“, versuchte Erzieherin Isolde Schmieder den Ernst der Lage zu überspielen. Gefahren für Kinder bestehen laut den Mitgas-Experten nur, wenn Bodenähnliches über den Mund aufgenommen wird. Der Sand wird regelmäßig ausgetauscht.
Es bleibt die Hoffnung, dass man von der Umweltbehörde ein positives Ergebnis erhält. Früher befand sich anstelle des Kita-Spielplatzes ein kleines Birkenwäldchen. Außerdem sind die Stoffe laut Mitgas-Experte Michael Postler sehr träge und standorttreu, können also durch Wind nur schwer verbreitet werden.

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