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Kann die Feuerwehr den schwelenden Brand mit der Bürgermeisterin löschen?

von Alexander Schütz

Kann die Feuerwehr den schwelenden Brand mit der Bürgermeisterin löschen?

(Bad Düben/Wsp/kp/as). Eigentlich ging es Freitagabend im Schlichtungsgespräch um die Versetzung eines Löschfahrzeuges von Bad Düben nach Tiefensee. Es entwickelte sich jedoch eine Diskussion, bei der man schnell merkte, dass die Umsetzung nur noch den Tropfen darstellte, der das Fass zum Überlaufen brachte.
„Es ist weit über eineinhalb Jahre bekannt, dass der Tanker von Bad Düben nach Tiefensee umgesetzt wird“, wurde Bürgermeisterin Astrid Münster bei der außerordentlichen Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Düben am vergangenen Freitag deutlich. „Bad Düben hat im vergangenen Dezember die Drehleiter bekommen. Da die Menschen jenseits der Mulde ebenfalls diese Drehleiter bezahlen, haben wir uns dazu entschieden, dass einer der beiden Tanker nach Tiefensee versetzt wird. Trotzdem bleibt dieses Fahrzeug doch in der Dübener Wehr“, so die Stadtchefin, die an ihrer Entscheidung nicht mehr rüttelte. Die weitere Diskussion brachte unweigerlich den derzeit schwelenden Konflikt zwischen der Bürgermeisterin und dem Dübener Stadtteilwehrleiter Sven Hindemitt zutage sowie zwischen den Dübener und den Tiefenseer Kameraden.
Münster und der kommissarische Stadtwehrleiter Georg Seitz leiteten Anfang September ein Verfahren zur Absetzung Hindemitts ein, da dieser es versäumt hat, in den letzten Jahren Qualifikationen nachzuholen. Seitz unterstützte auch die Umsetzung des Tanklöschfahrzeuges. Auf der Dienstversammlung stellten sich die Dübener Kameraden demonstrativ hinter Hindemitt und forderten ihrerseits einen Ausschluss aus der Wehr von Seitz wegen unkameradschaftlichen Verhaltens. Der suspendierte Stadtteilwehrleiter und die Bürgermeisterin haben nun ein Gespräch vereinbart.
Schließlich räumte Münster auch Fehler ein: „Ich gebe zu, ich hätte die Sache etwas diplomatischer und sensibler angehen sollen.“ Die Stadtchefin rechnete nicht mit einem solchen Ausmaß an Kritik. Trotz alledem muss sich auch die Führungsebene der Floriansjünger Fehler eingestehen. In Tiefensee sickern Informationen stets bis nach unten durch. In Bad Düben blieben gewisse Anweisungen irgendwo hängen. „Ihr braucht eine klare Führung. Bei euch quatschen zu viele rein“, bemerkte der ehemalige Tiefenseer Stadtteilwehrleiter Ronald Reyer.
Am Ende besannen sich alle darauf, gemeinsam zu löschen, zu bergen, zu retten und zu schützen. Man möchte in Zunkunft regelmäßig gemeinsame Übungen veranstalten.
Wie es nun mit der weiteren Führung der Dübener Stadtteilwehr weitergeht, wird sich zeigen. Auf jeden Fall wurde die Bürgermeis­terin von vielen Kameraden vor der Absetzung Hindemitts gewarnt – die Rede war von einer Vielzahl von Austritten. Aber nach heutigem Kenntnisstand ist von einer Absetzung auch keine Rede mehr.

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