97,6 Prozent: Klares Votum für Astrid Münsters dritte Amtszeit
von Kevin Phillipp
97,6 Prozent: Klares Votum für Astrid Münsters dritte Amtszeit
(Bad Düben/Wsp/kp). Astrid Münster (FWG, 48) geht in ihre dritte Amtszeit als Bürgermeisterin der Stadt Bad Düben. Das ist angesichts mangelnder Gegenkandidaten keine große Überraschung, jedoch seit 21. Februar, kurz nach 21 Uhr, auch offiziell. Mit 97,6 Prozent der Stimmen entschied sie die „einsame“ Wahl für sich.
Von 6.445 zugelassenen Wählern machten 1.891 von ihrem Recht Gebrauch. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 30,4 Prozent – sicherlich alles andere als ein stolzer Wert, bei nur einer Kandidatin allerdings auch nicht überraschend. Am Ende gaben 1.696 Einwohner der Amtsinhaberin ihre Stimme, 153 blieben ungültig. Die restlichen Stimmen entfielen auf Markus Aé (4), Jens Findeisen, Gisbert Helbing und Sven Hindemitt (je 3) sowie 29 weitere Einzelvorschläge, die auf dem Wahlzettel notiert wurden.
„Mein Dank gilt vor allem den vielen Wahlhelfern“, sagte Münster als erste Reaktion nach der Verkündung des Ergebnisses. Sie sehe das Resultat als Vertrauensvorschuss. „Ab jetzt volle Kraft voraus für die nächsten sieben Jahre“, richtete sie den Blick direkt nach vorn.
Was auffiel: Ausgelassene Freude herrschte beim Anstoßen (mit Abstand) im kleinen Rahmen mit Familie und Unterstützern nicht. Die Wahl ohne Konkurrenz dämpfte von Natur aus schon die großen Jubelstürme. Am Donnerstag davor ploppte dann die Nachricht von Astrid Münsters vorzeitiger Impfung auf und fegte wie ein Lauffeuer über die Stadt und die Region hinweg.
Anonyme Pflegekräfte des Bad Dübener AWO-Stützpunktes spielten der Tagespresse einen Brief zu, in dem es hieß, dass sich Bürgermeisterin Münster und AWO-Geschäftsführer Marko Schreiber – beide laut Impfverordnung nicht der Prioritätsgruppe 1 angehörend – vorzeitig impfen ließen. Münster gab daraufhin sowohl im sozialen Netzwerk Facebook als auch gegenüber der Presse eine Stellungnahme ab. Hier bestätigte sie, dass sie sich bereits am 18. Januar impfen lassen hat. Sie sei kurzfristig angerufen worden, da mehrere Impfdosen übrig waren, die ansonsten hätten vernichtet werden müssen. „Ich habe mich ausdrücklich danach erkundigt, dass wirklich alle Berechtigten des Pflegeheimes, das Personal und Bewohner des Betreuten Wohnens, die die Impfung wollten, auch wirklich geimpft worden sind. Dies wurde mir bestätigt“, beteuerte Münster in ihrem Statement. Am Ende kommt sie zu der Erkenntnis: „Ich hätte es ablehnen müssen. Ich habe mich nicht vorgedrängelt, aber es war dumm und naiv.“
Das Thema schlug und schlägt hohe Wellen. Bei Facebook finden die Kommentare kein Ende, das MDR-Radio berichtete und ging in der Stadt auf Stimmenfang. Überall gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Von „Alles richtig gemacht, so bleibt die Stadt handlungsfähig“ über „Das muss Konsequenzen haben“ bis hin zu harten persönlichen Beschuldigungen ist alles vertreten. Da gibt es in naher Zukunft wohl noch Aufklärungsbedarf.