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30 Jahre Verein Dübener Heide: Von der Bürgerbewegung zum Hüter des Naturparks

von Kevin Phillipp

Von der Bürgerbewegung zum Hüter des Naturparks

(Dübener Heide/Wsp/kp). Im ehemaligen NVA-Klubhaus der Bad Dübener Unteroffizierschule „Harry Kuhn“ in der Schmiedeberger Straße rührt sich derzeit nicht sonderlich viel. Vor gut einem Jahr kam die Immobilie unter den Hammer – Zwangsversteigerung. In den 1990ern und frühen 2000ern hatte das Gebäude vor allem als Diskothek überregional einen Namen. Später zogen hier ein gastronomischer Betrieb und zuletzt eine Sicherheitsfirma ein.
Heute deutet nichts mehr darauf hin, dass sich im Klubhaus vor ziemlich genau 30 Jahren etwas durchaus Historisches abspielte. Am 31. März 1990 wurde der Verein Dübener Heide gegründet – wiedergegründet, um genau zu sein. Bereits 1930, also vor 90 Jahren, organisierten sich Heidefreunde erstmals zusammen. Durch den Zweiten Weltkrieg und in der folgenden DDR-Zeit unterzog man dem Verein eine Zwangspause.
Der heute 85-jährige Ehrenvorsitzende Herbert Meyer machte Anfang 1990, also mitten in der Wendezeit, seine Idee zur Wiedergründung öffentlich. Am 17. Februar 1990 fand der erste „grüne Tisch“ im Bad Dübener Volkshaus (heute „Schützenhaus“) statt. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, da die lange geheim gehaltenen Pläne zur Erweiterung des Tagebaus Gröbern in Richtung Radis, Ochsenkopf und Hohenlubast durchsickerten. Die reizvolle Heidelandschaft wäre den Abraumbaggern zum Opfer gefallen. Als Protest gegen diese Pläne entstand eine Bürgerbewegung, die ein 12-Punkte-Programm erstellte. Ein Ziel: Die Gründung eines Heidevereins. Nur wenige Wochen später konnte hinter dieses Vorhaben ein Haken gemacht werden.
Die Tagebaupläne wurden – sicher auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten – recht schnell verworfen. Der Verein Dübener Heide (VDH) hatte Erfolg und konnte fortan seine Arbeit aufnehmen. Das hieß und heißt unter anderem, die Pflege von Natur und Umwelt zu schützen, die Bildung und Erziehung der Jugend zu fördern sowie die Liebe zur Heimat und deren regionaler Kultur zu fes­tigen.
Der größte Meilenstein dürfte dabei wohl der Erhalt des Schutzstatus Naturpark im Jahr 1992 sein. Die Umweltminister der beiden (neuen) Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt vereinbarten diese Gründung. Der Verein wurde mit der Pflege und Entwicklung dieser Region betraut.
Heute besteht der VDH aus rund 360 Mitgliedern, darunter auch die Landkreise Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld sowie mehrere Kommunen. Mittlerweile sind zehn Ortsgruppen aktiv, mehrere Netzwerke sind tätig, Umweltgruppen beschäftigen sich unter anderem mit Biber- und Kranichschutz und es gibt ein Regionalmanagement. Inzwischen konnten verschiedene Naturparkschulen und -kitas zertifiziert und mit dem 99. Deutschen sowie dem 7. Sächsischen Wandertag zwei Großevents auf die Beine gestellt werden. Seinen Sitz hat der Verein im NaturparkHaus am Fuße der Burg Düben.

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