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23. Gellert-Preis: Sieger wurde "raum4" mit "LANDschafftTHEATER"

von Heike Nyari

Sieger wurde "raum4" mit "LANDschafftTHEATER"

„SOKO Leipzig“-Hauptdarstellerin Melanie Marschke (l.) hielt die Laudatio. Sie ist genauso Teil des LANDschafftTHEATERS wie Jana Bauke, Pierre und Axel Pokrant, Mathias Mücke, Stefan Lange, Henriette Lippold, Stefan Kaminsky, Christiane Müller, Daniela Voigt, Manfred Lüderitz (v. l.) und vielen, vielen weiteren. Foto: (Wsp) Nyari

(Bad Düben/Wsp/ny). Seit 1999 zeichnen Landkreis und Sparkasse jährlich regionale Kunstschaffende in den Sparten Bildende Kunst, Musik und Literatur mit dem Gellert-Preis aus. Namensgeber ist der Dichter Christian Fürchtegott Gellert, der während des Zeitalters der Aufklärung in Leipzig wirkte. Nun gab es in diesem Jahr die besondere Auszeichnung in der Kategorie Darstellende Kunst und diese Ehrung wurde dem Projekt „LANDschafft­THEATER“ in Bad Düben zuteil. Bei einer Festveranstaltung im Saal des Bad Dübener Heide Spa wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis an den Trägerverein „raum4 – Netzwerk für künstlerische Alltagsbewältigung“ überreicht.

Das Besondere an diesem Projekt ist die Tatsache, dass eine Hand voll professioneller Schauspieler mit vielen Laiendarstellern aus der Region zusammenarbeitet und ein einzigartiges, nahezu abenteuerliches Spektakel auf die Landschaftsbühne zaubert. Darsteller und Gäste verbleiben nicht am Ort, sondern wandeln durch den Raum und erleben somit eine sich ständig wechselnde Kulisse unter freiem Himmel. Erinnert sei dabei an den Bad Dübener Marktplatz, an das ehemalige NVA-Gelände im Alaunwerk, an die Muldeaue am Lauch, an die Kohlrabi-Bar und an ein spektakuläres Finale am Bahnhof.
Die Auszeichnungsveranstaltung moderierte die Opernsängerin Marie-Luise Dreßen und die Laudatio hielt die Schauspielerin Melanie Marschke (z. B. ZDF-Serie „SOKO Leipzig“). Grußworte übermittelten der Landkreisdezernent Dr. Eckhard Rexroth und Olaf Klose vom Sparkassenvorstand sowie Bürgermeisterin Astrid Münster via aufgezeichneter Handybotschaft. So war unter anderem die Rede von einer beeindruckenden Künstlerliste der zurückliegenden gut 20 Jahre. Unter den Gellert-Preisträgern befinden sich unter anderem der Maler und Grafiker Norbert Hornig aus Wellaune, der Maler Volker Pohlenz aus Wöllnau, das Grafikerehepaar Rössler aus Hohenossig und der Autor Hans-Joachim Böttcher aus Bad Düben, um nur einige zu nennen.

Melanie Marschke, die beim Theaterprojekt als Profi mit besonderen Rollen bedacht wurde, erinnert sich an die Anfänge, als sie von Henriette Lippold gefragt wurde, ob sie an einem außergewöhnlichen Sommertheater mitwirken würde. Da war die Rede von einer chaotischen Reisegruppe, einem Kohlhase und einem Riesenbiber. Die Rollen sollten außer weniger Ausnahmen von Laien besetzt werden und mit im Boot seien eine Kurrende und eine verrückte Turnerriege. „Das klang verwirrend, aber auch begeisternd zugleich“, erzählt die „SOKO“-Kommissarin. Heute weiß sie, dass es in Bad Düben Menschen mit Engagement, Mut, Herzlichkeit und Begeisterung gibt, die Außergewöhnliches geschaffen haben. „Jedes Stück war eine abenteuerliche Reise durch die Landschaft, bei dem jeder Mitwirkende seine Talente einbringen und entfalten konnte. Und, was am Anfang und teilweise auch bei den Proben wie ein chaotisches Puzzle aussah, entpuppte sich nach und nach und spätestens dann bei der Uraufführung als ein „in sich verzahntes Ganzes – ein fantastisches wunderschönes Bild. Es ist ein großartiges Projekt, was seinesgleichen sucht“, ist sich Melanie Marschke sicher.

Die gute Fee des Theaterspektakels ist Henriette Lippold, da wäre Stefan Kaminsky als Regisseur und Komponist, Mathias Mücke als Bühnenbilder und der Hüter der Finanzen heißt Stefan Lange. Übrigens: Bürgermeisterin Astrid Münster war ein Fan der ersten Stunde. Wie Henriette Lippold bemerkte, habe die Stadtchefin, obwohl sie nicht wissen konnte, wie das Ganze ausgeht, dem Theaterteam seinerzeit einen großen Vertrauensvorschuss geschenkt. Astrid Münster war bei der Gellert-Preis-Verleihung übrigens auf der Leinwand zu sehen, als sie eine Grußbotschaft per Video sendete. Sie ist sich sicher: Preisträger ist die ganze Stadt.

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