Görschlitzer Sägewerk brennt ab - Existenz bedroht - Familienmitglied verhaftet
von Kevin Phillipp
Görschlitzer Sägewerk brennt ab - Existenz bedroht - Familienmitglied verhaftet
(Görschlitz/Wsp/kp). Kurz vor Weihnachten ist es eigentlich an der Zeit, die Besinnlichkeit einkehren zu lassen. Die Familie rückt näher zusammen. Am Abend des dritten Advents läuteten in vielen umliegenden Ortschaften die Sirenen. Grund war ein Brand im Görschlitzer Sägewerk der Familie Kuhrmann. Die Feuerwehren Gröschlitz, Authausen, Bad Düben, Delitzsch, Eilenburg, Doberschütz, Kossa, Mockrehna, Pressel, Wildenhain kamen mit 150 Kameraden und 25 Fahrzeugen zum Einsatz. Dank der Arbeit der Kameraden konnte ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus verhindert werden. Das Sägewerk brannte komplett nieder. Ebenfalls verbrannt sind u.a. ein LKW und ein Gabelstapler. Fässer mit Diesel und Gasflaschen explodierten. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Für die Löscharbeiten musste die B 183 bis ca. 9.00 Uhr des 12. Dezember gesperrt werden. Aufgrund der Witterungsbedingungen im Dezember kam schnell eine Brandstiftung infrage. Erika Kuhrmann, Mutter des Inhabers Frank, geht noch einen Schritt weiter und verkündet unter Tränen: „Es kann nur Mario (44) gewesen sein.“ Gemeint ist ihr Sohn, der nach Angaben der Familie zu allem im Stande ist. „Wir haben die Polizei im Vorfeld informiert und gebeten, ihn mitzunehmen und wenigstens mal zu untersuchen. Es muss immer erst was passieren bis reagiert wird“, so die verzweifelte Mutter, die auch nicht weiß, was die Zukunft bringen wird. Noch am Abend des 11.12. wurde Mario Kuhrmann von der Polizei abgeführt. Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl erlassen. Alle Betriebsfahrzeuge sowie Unterlagen liegen jetzt in Schutt und Asche. Der finanzielle Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen bei rund 600.000 €. Die Görschlitzer Kameraden waren, so wird im Ort erzählt, bereits vor dem Erklingen der Sirene fertig angezogen, da der Täter wohl mit den Worten: „Ich habe gerade das Sägewerk angebrannt“ im Gerätehaus vorbeischaute. Was klingt wie die Geschichte eines bösen Krimis, ist für die Familie und Firma Kuhrmann sowie deren Angestellten bitterer Ernst. Nun gilt es, den Opfern mit allen Kräften zur Seite zu stehen und beim Aufbau - sofern er denn realisiert werden kann - zu unterstützen..