Geplanter Funkmast: Die (Funk-)Wellen schlagen hoch
von Alexander Schütz
Die (Funk-)Wellen schlagen hoch
(Bad Düben/Wsp/as). Die Bürger-Informationsveranstaltung am 7. Oktober zum Thema Funkmast hat gezeigt, dass das Thema viel Brisanz in sich trägt. Die Stühle im Saal der Heide-Grundschule haben nicht gereicht. Bürgermeisterin Astrid Münster wollte mit der Veranstaltung die Anwesenden (es waren fast ausschließlich Anwohner der Hammermühle) zur geplanten Aufstellung eines Funkmastes im Stadtteil Hammermühle sensibilisieren und aufklären. Zur Aufklärung trugen Fachleute der Telekom und der Sächsischen Behörde für Immissionsschutz bei. Diese hatten es teilweise schwer, denn einige hitzige Gemüter der Zuhörer fielen den Rednern heftig ins Wort. Da standen zwei knallharte Seiten gegenüber: Befürworter des Funkmastes und dessen Gegner. Im Publikum saßen fast ausschließlich Gegner. Beide Seiten überschütteten sich mit Zahlen und Fakten, beispielsweise zur Schädigung des Menschen durch Funkstrahlen. Da weder Befürworter noch Gegner über ausgewertete Langzeitstudien verfügten, ging die Diskussion trotz ihrer Heftigkeit ins Leere. Im Saal befanden sich auch Mitstreiter einer Bürgerinitiative „kontra Funkmast“. Deren Sprecher befürwortete jedoch die Errichtung des Mastes an einer anderen Stelle als der geplanten, halt etwas weiter entfernt von der Wohnbebauung. Im gleichen Lager saßen aber auch viele, die ganz und gar auf eine solche Anlage verzichten wollen. Unbefriedigend für die betroffenen Stadtteilanwohner war auch die Aussage der Bürgermeisterin, dass ein Vorhaben dieser Art weder durch die Stadtverwaltung noch durch das Landratsamt zu verhindern sei. Es sind also bereits Fakten geschaffen worden, woran man emsig im Hintergrund seit November 2017 arbeitete. So verblieben beide Seiten am Abend des 7. Oktober in der Form, dass der Bad Dübener Stadtrat noch einmal darüber nachdenken soll, sein Einvernehmen zum Funkmast (er fasste es seinerzeit einstimmig) zu überdenken. Offen steht auch die Frage, ob alle Bürger der Stadt in nächster Zeit zum Für und Wider der Funkmasten in ihrem Wohnumfeld befragt werden sollen. Diese Überlegung resultierte aus der Diskussion heraus, warum denn nur die „Hammermühlner“ über einen Funkmast befinden sollen, denn es gelte gleiches Recht für alle. Was diese eventuelle Umfrage aber tatsächlich bringen soll…? Denn was soll passieren, wenn im Ergebnis dieser Umfrage eine Mehrheit aller Dübener gegen die Funkmasten ist?