Florian Kern: "Es ist Zeit für einen Neustart"
von Kevin Phillipp
"Es ist Zeit für einen Neustart"
(Laußig/Wsp/kp). Am 26. September – parallel zur Bundestagswahl – wählen die Einwohner der Gemeinde Laußig eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister. Gemeindechef Lothar Schneider (64), seit der Gebietsreform im Jahr 2007 im Amt, hat bereits signalisiert, noch einmal anzutreten. Anders als im benachbarten Bad Düben zu Beginn diesen Jahres wird es allerdings kein Alleingang. Mit Florian Kern wirft ein weiterer Anwärter seinen Hut in den Ring.
Der 25-jährige Ortsvorsteher für die Ortsteile Laußig, Pristäblich und Gruna sei von vielen Seiten angesprochen worden. Nach intensiven Gesprächen mit der Familie habe er den Beschluss gefasst. Als stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes dürfte die Nominierung reine Formsache sein. „Das Amt kann man nicht lernen. Den Job muss man einfach leben. Ich bin ein heimatverbundener Mensch und glühe für unsere Gemeinde. Für mich ist es die richtige Zeit, Verantwortung zu übernehmen“, begründet Kern seine Kandidatur.
Der Politikstudent steht ohne Zweifel für einen Generationswechsel. Trotz seines jungen Alters hat Kern bereits eine beachtliche kommunalpolitische Karriere hinter sich. Mit 18 Jahren war er Mitglied im Schul- und Kulturausschuss des Kreistags. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war beziehungsweise ist er im Studenten- und Fachschaftsrat tätig. Im Jahr 2019 wurde er auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt, ist dort Vorsitzender der CDU/SPD-Fraktion. Nahezu gleichzeitig wurde ihm der Posten des Ortsvorstehers anvertraut. Einen Namen machte sich Kern im Jahr 2016 mit der Gründung des Fördervereins „HeimatHerzen“, dessen Vorsitzender er seitdem ist.
„Es ist an der Zeit für einen Neustart“, sagt der junge Mann, der offenbar einiges vorhat. Er wolle nicht nur verwalten, sondern die Zukunft der Gemeinde offen und gemeinsam mit den Einwohnern gestalten. Im Blick hat er in diesem Zusammenhang unter anderem den Grunaer Wendenturm oder das Presseler Rittergut.
„Ich stehe auch für gestärkte Ortschaftsräte, um kleinere Maßnahmen individuell realisieren zu können“, sagt Kern. Zudem spricht er sich für den Erhalt der sieben Ortsfeuerwehren aus, die seiner Meinung nach den Charakter der Dörfer prägen und natürlich für deren Sicherheit sorgen. Mit seinen Erfahrungen aus dem Studium möchte er darüber hinaus das Marketing der Kommune ankurbeln. Auch Unternehmerstammtische und jährliche Bürgerpreise mit Ehrungen verdienter Einwohner schweben ihm vor.
Der Hochwasserschutz in Gruna habe für ihn einen hohen Stellenwert. Außerdem könne er sich den Ausbau der Radwege innerhalb der Gemeinde vorstellen. Die Bahnverbindung nach Bad Düben und Eilenburg erachte er als „wichtiges zukunfsorientiertes Thema“ und die Laußiger Kiesgrube hat er als Naherholungsgebiet im Blick. „Aufgaben gibt es genug. Ich möchte um das Vertrauen der Bürger werben, damit wir gemeinsam Lösungen finden“, sagt der Laußiger, der nach eigenen Aussagen den Anspruch habe, ein Bürgermeister für alle Ortsteile zu sein.