Rolle rückwärts: Stadt bald wieder Eigentümerin von Schloss Schnaditz

(Schnaditz/Wsp/kp). Die Entscheidung ist gefallen: Der Bad Dübener Stadtrat hat einstimmig die Rückabwicklung des Kaufvertrags für das Schloss Schnaditz mit der gleichnamigen GmbH beschlossen. Grund und Boden wurden 2014 von der deutsch-amerikanischen Investorengruppe für 120.000 Euro erworben. Das Schloss gab es für einen symbolischen Euro dazu. „Wir müssen einfach konstatieren, dass bis Ende 2017 sowohl die geforderten Bausummen als auch ein Bauleiter nach deutschem Recht nicht vorhanden sind. Wir als Stadt sind in der Pflicht, das zu tun“, fasste Bürgermeisterin Astrid Münster zusammen. Die entsprechenden Unterlagen werden jetzt den Anwälten übergeben. „Sollten plötzlich irgendwelche Millionenbeträge auftauchen, könnten wir uns noch unterhalten“, ließ Münster einen Türspalt offen. Damit zu rechnen, sei wohl aber nicht. Fraktionsübergreifend begrüßten auch die Stadträte den Entschluss. Es sei „an der Zeit, Zeichen zu setzen“, befand beispielsweise Uwe Kulawinski (FWG). „Wir sind den Investoren mehrfach entgegengekommen“, erinnerte Egon Lauf (FWG) an die etlichen Aufschiebungen der Fristen. Irgendwann sei Schluss. „Mittlerweile liegt ein erheblicher Sanierungsbedarf vor. Es muss gehandelt werden“, betonte Mathias Jung (Linke). Die Schloss Schnaditz GmbH wollte das historische Gebäude eingangs für 3,9 Millionen Euro sanieren, dort neben einem Spezialitäten-Restaurant unter anderem auch touristische Appartments installieren. Ein entsprechender Finanzierungsnachweis liegt bis heute nicht vor.