Einzelhandelskonzept und Aldi-Erweiterung

(Bad Düben/Wsp/as). Der Stadtrat machte es sich vergangenen Donnerstag wirklich nicht leicht, als es um das Thema „Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes (EHK) für Bad Düben ging. Hintergrund der Debatte ist das Bestreben von Aldi, Lidl und Rewe, sich flächenmäßig zu erweitern. Aldi hat bereits einen Bauantrag für einen Neubau auf dem ehemaligen Kraftverkehrgelände (später nutzte es der städtische Bauhof) gestellt, welcher jedoch vom Landratsamt negativ beschieden wurde. Aldi ging in Widerspruch. Die Zusage für den Kauf der Fläche (für 320.000 Euro) von der Stadt Bad Düben hat Aldi, einen Kaufvertrag noch nicht. Allein die Tatsache, dass sich Aldi von 650 m2 Verkaufsfläche auf 800 vergrößern will und das ungewiss ist, welches Sortiment ein Nachfolger am jetzigen Aldi-Standort anbieten könnte, rief den städtischen Gewerbeverein auf‘s Trapez. Dieser forderte die Verhinderung des Aldi-Neubaus sowie aller anderen Erweiterungen. Nach langen Diskussionen im Stadtrat entschied sich dieser, die Situation einzufrieren, sprich erst einmal gar kein Vorhaben zu genehmigen. Hierfür muss schnell ein B-Plan für den Bereich Lidl und Aldi her, um eine sogenannte Veränderungssperre auszusprechen. Diese hat dann eine Sortimentsbegrenzung zur Folge, gerade wichtig bei einem möglichen Nachmieter am jetzigen Aldi-Standort. Auch das städtische EHK muss aktualisiert werden, um in Verbindung mit einem B-Plan die Lidl-Erweiterung zu verhindern. Sind die B-Pläne mit Veränderungssperre vorhanden, kann erst einmal nichts „anbrennen“ und Stadtrat sowie Verwaltung können in aller Ruhe über den Verkauf des städtischen Grundstückes an Aldi nachdenken. Immerhin, so die Bürgermeisterin, brauche man die 320.000 Euro, gerade auch im Hinblick an Vorhaben wie die Sanierung der alten Öl- und Schneidemühle im Museumsdorf an der Obermühle. Jedoch betonte der Stadtrat, dass dieses Projekt auch dann nicht in Gefahr ist, wenn die „Aldi-Kohle“ nicht kommt. Zur Not soll ein Kredit das Loch stopfen.