Das sind Bad Dübens neue Stadträtinnen und Stadträte
von Kevin Phillipp
Das sind Bad Dübens neue Stadträtinnen und Stadträte
(Bad Düben/Wsp/kp). Europa hat gewählt, Nordsachsen ebenso und natürlich wurden auch in Bad Düben die Kreuze gesetzt. Während deutschlandweit die CDU und im Freistaat die AfD bei den Europawahlen die Nase vorn hatten, entpuppte sich im Rennen um den neuen kurstädtischen Stadtrat die Wählervereinigung „Wir für Bad Düben“ (WBD), die mit satten sechs Personen ins Gremium einzog, als großer Gewinner.
In Bad Düben waren insgesamt 6.431 Einwohner zur (Stadtrats-)Wahl aufgerufen, 4.198 machten von ihrem Recht Gebrauch. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 65,3 Prozent. Hinzu kamen 88 ungültige Stimmzettel. Mit 32,1 Prozent der Stimmen ergatterte WBD sechs Sitze. Neben den „alten“ Stadträten Michael Noack, Torsten Rasenberger, Edith Scheeren und Uwe Kulawinski schafften es auch Mike Kühne – nach fünf Jahren Pause und Fraktionswechsel – sowie erstmals Bikepark-Initiator Guido Scholz in den Stadtrat. Dafür „rutschte“ Yannik Münster haarscharf raus.
Zweitstärkste Kraft ist die erstmals in Bad Düben in Erscheinung getretene AfD, die direkt mit vier Kandidaten einzieht. Bundestagsabgeordneter René Bochmann sicherte sich mit 1.554 Kreuzen auch die meisten aller Bewerber. Die CDU ist weiterhin mit drei Personen im Stadtparlament. Der meinungsstarke Fraktionschef Jens Findeisen schaffte es jedoch überraschend nicht. Für ihn sitzt künftig Kantor Norbert Britze im Ratssaal.
Die beiden Verlierer der Kommunalwahl sind der Bürgerkreis sowie die SPD, die jeweils einen Sitz einbüßten. So mischt Michael Seidel, der bislang für die SPD im Stadtrat saß und für die Wahl zur Bürgerkreis-Liste wechselte, fortan nicht mehr am Tisch mit.
Was fällt noch auf? In der kommenden Legislaturperiode gibt es mit Edith Scheeren und Susann Pfalz nur noch zwei Stadträtinnen. Des Weiteren ist das neue Gremium im Schnitt um mehr als fünf Jahre älter – im Vergleich zu 2019. Der Jüngste ist Christian Sauermann von der AfD mit 39 Jahren, Edith Scheeren (WBD, 77) sowie Dr. Werner Wartenburger (SPD, 76) und Rainer Schumann (AfD, 76) sind die Ältesten.
Kleine Nebenbemerkung: Die etablierten Gruppierungen lieferten sich erstmals auch in den sozialen Medien einen engagierten Wahlkampf. Es ist zu wünschen, dass diese Präsenz auch die künftige Stadtratsarbeit begleitet. Etwas mehr Transparenz kann der Demokratie sicher nicht schaden.
Am morgigen Donnerstag (12.06.) tagt der „alte“ Stadtrat zum letzten Mal, der „neue“ kommt am 22. August zur konstituierenden Sitzung zusammen.