Bad Düben um 1960: Aufnahmen von K-Wagen-Rennen aufgetaucht
von Kevin Phillipp
Aufnahmen von K-Wagen-Rennen aufgetaucht
Stadtchronist Lutz Fritzsche (r.) durchstöbert mit Zeitzeuge Tilo Kaßner einige Erinnerungsstücke aus den 60er Jahren. Foto: (Wsp) Phillipp
(Bad Düben/Wsp/kp). Die ersten beiden historischen Filme über Bad Düben, die Stadtchronist Lutz Fritzsche in Zusammenarbeit mit Hans-Georg Marschner aufbereitete und für gute Zwecke verkaufte, waren bereits ein voller Erfolg. Insgesamt 3.500 Euro spielten die beiden Streifen mit Aufnahmen aus den Jahren 1929 und 1960 inzwischen ein. Vor allem dem Jugendhaus „Poly“, der Heide-Grundschule sowie der Bad Dübener Jugendfeuerwehr dürfte das freuen. Den Erlös brachte Fritzsche stets in Schecks hier vorbei.
„Ein neuer Film ist aktuell in Arbeit“, verrät er. Aus dem Nachlass des früheren Leiters der Touristenstation Siegfried Schuricht sind Aufnahmen aus den frühen 1960er Jahren aufgetaucht. „Sechs Stunden“, schnauft Fritzsche durch. Vieles davon sei Beschnitt, einige Privataufnahmen sind auch dabei. Besondere Aufmerksamkeit erregte dagegen eine etwa zehnminütige Sequenz eines K-Wagen-Rennens in der Siedlung.
Fritzsche suchte daraufhin nach Zeitzeugen. Fündig wurde er bei Tilo Kaßner, der damals – mit Anfang 20 – als Kfz-Schlosser in der ehemaligen Autowerkstatt Hartmann tätig war und gemeinsam mit Erhard Barthel und den Kühne-Brüdern Max und Heinz viel an den Kleinwagen schraubte. Als Trainingsgelände diente das damalige MAS-Gelände (Maschinenausleihstation) in der Schmiedeberger Straße (heute Gebraucht- und Konkurswaren Ritter).
„Es gab zwei große Rennen mit bis zu zwölf Teilnehmern am Paradeplatz. Wir waren auch in Eilenburg und bestimmt vier-, fünfmal in Sausedlitz“, erinnert sich Kaßner. In seinem Fundus befinden sich auch noch etliche seiner Auszeichnungen von weiteren Rennen in Neukieritzsch, Grimma, Altenburg, Herzberg, Finsterwalde und Berlin. „Einen Siegerkranz hatte ich auch mal, der ist aber vor kurzem auseinandergefallen“, bedauert der einstige K-Wagen-Pilot.
Fritzsche bearbeitet nun die sechsstündigen Aufnahmen, priorisiert, verwirft, recherchiert, kommentiert. Keine Sorge: Es wird kein reiner Motorsportfilm. Am Ende soll wieder ein interessanter Film über Bad Düben mit zusätzlichen Informationen entstehen. „Er soll noch in diesem Jahr fertig werden“, sagt der Stadtchronist.