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Altes Waldkrankenhaus: Große Stadtrat-Mehrheit will keinen Waldumbau

von Kevin Phillipp

Altes Waldkrankenhaus: Große Stadtrat-Mehrheit will keinen Waldumbau

(Bad Düben/Wsp/kp). Wie geht es weiter mit dem Gelände des alten Waldkrankenhauses im Bad Dübener Ortsteil Hammermühle? Wie bereits mehrfach berichtet, beabsichtigt die Ost-West Bau und Grund Immobilien GmbH aus Duisburg auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Areal eine Wohnbebauung für etwa 70 Eigenheime zu entwickeln. Zur Sitzung in der vergangenen Woche stellte sich der Stadtrat allerdings mehrheitlich gegen diese Pläne.
Auf Antrag der Bürgerkreis-Fraktion wurde der bestehende Flächennutzungsplan im Gebiet östlich der Bundesstraße 2 noch einmal bekräftigt. Heißt: Zwischen Spatenweg und Mühlläufer soll es keine Ausweisung neuer bebaubarer Flächen geben. Eine weitere Waldumwandlung werde folglich abgelehnt. Die Stadträte stimmten dem Antrag mehrheitlich zu. Lediglich Werner Wartenburger (SPD) sowie Alexander Bock, Gisbert Helbing und Jens Findeisen (alle CDU) enthielten sich ihrer Stimme.
„Bei diesem Antrag handelt es sich um ein Bekenntnis, eine Willensbekundung des Stadtrates. Dieser Beschluss ist auch nicht beklagbar“, betonte Bürgermeisterin Astrid Münster. Investor Besir Kandemir bringt derweil seine Anwälte in Stellung. So reichten diese kurz vor der Sitzung beim Landratsamt Nordsachsen einen Antrag auf kommunalaufsichtliches Einschreiten ein. Kandemir hält der Stadt vor, eine mögliche Erschließung in Aussicht gestellt zu haben. Nur auf dieser Grundlage habe er sich im Jahr 2020 zum Kauf – laut Anwaltsangaben zu einem Preis von 3 Millionen Euro – des brachliegenden Grundstücks entschieden. „Diese falsche Darstellung möchte ich zurückweisen. Ich weiß nicht, ob es der sachlichen Klärung dient. Die Stadt ist vor dem Kauf nicht kontaktiert worden“, stellte Münster am Donnerstag klar.
Für Markus Aé (Bürgerkreis) ist die angedachte Investition ein „vermeidbarer Eingriff in die Natur“. Man habe Interesse, dass die Brachen verschwinden, wolle jedoch keine Bebauung. „Ich finde es mutig, mit so einem Antrag auch mal etwas zu erhalten für die Kurstadt“, sagte Michael Seidel (SPD). Fraktionskollege Stefan Lange hält es gar für „wahnwitzig, wenn wir die Dübener Heide zubauen“. Etwas dagegen hielt Jens Findeisen: „Ich könnte mir schon eine sanfte Bebauung vorstellen, ohne den Charakter zu verändern. Aber da stellt sich wieder die Frage der Finanzierung und die darf nicht zu Lasten der Grundstückseigentümer passieren.“ Zur Erinnerung: In einem früheren Antrag des Ältestenrates schlug man dem Investor eine Bebauung mit maximal acht Wohnhäusern vor.
Laut seinen Anwälten steckte Kandemir bereits weitere 2,5 Millionen Euro in den Abriss erster Gebäude und die Renaturierung des Feuerlöschteiches.

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