(Bad Düben/Wsp/kp). Heute vor zwei Wochen war die Aufregung in Bad Düben groß. Erst schrillten am Vormittag die Sirenen, dann heulten Fahrzeuge mit Warnsignal nahezu im Minutentakt durch die Straßen. Der Grund: Da eine unbekannte, in der Jungstoilette im Erdgeschoss der Oberschule versprühte Substanz bei einigen Schülern sowie einem Hausmeister Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und sogar Nasenbluten auslöste, wurde das komplette Gebäude evakuiert. Da man in diesen Fällen vom Schlimmsten ausgehen musste, wurde der Gefahrenzug Nordsachsen alarmiert – und mit ihm kamen zahlreichen Feuerwehren der Region, Notfallsanitäter und der Katastrophenschutz mit einem Großaufgebot in die Kurstadt.
Die 21 betroffenen Personen wurden medizinisch erstversorgt und zur weiteren Betreuung in Krankenhäuser transportiert. Der Rest der Schulgemeinschaft fand vorübergehend in der benachbarten Sporthalle Platz. Nach erfolgter Sicherung drangen die Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz zur vermuteten Stelle vor. Gefunden wurde eine an den Wänden verteilte Flüssigkeit, die sich nach den folgenden Ermittlungen als Pfefferspray herausstellte.
In den Fokus geriet recht schnell ein 16-jähriger Schüler, der selbst betroffen war. Wie Bürgermeisterin Astrid Münster (WBD) mitteilte, wurde der Zehntklässler (wenige Wochen vor den anstehenden Abschlussprüfungen) bereits von der Schule verwiesen. Zudem dürfte dieser die Kosten für den Einsatz – die Stadt rechne mit mindestens 50.000 Euro – in den nächsten Jahren mühsam abstottern müssen.
Der sogenannte „Massenanfall von Verletzten“ ging letztendlich glimpflich aus. Die Situation wurde von allen Beteiligten erfolgreich gemeistert. Bereits am nächsten Tag kehrte in der Oberschule so langsam der Alltag ein. Sämtliche Räumlichkeiten konnten für den Unterricht wieder genutzt werden. Auch der Tag der offenen Tür am darauffolgenden Freitag fand wie geplant statt.