Stadt und Architekt gewährten Einblicke in den großen Kita-Umbau
Im Innenhof zwischen den beiden Verbindungsgängen entsteht derzeit eine Außenterrasse, die später noch sonnengeschützt wird. Fotos: (Wsp) Phillipp
(Bad Düben/Wsp/kp). Die größte kommunale Baustelle Bad Dübens befindet sich derzeit zwischen Schmiedeberger und Steinstraße. Dabei geht es um den Umbau der Kindertagesstätte. Im kommenden Jahr sollen in dem über 50 Jahre alten Objekt die beiden AWO-Kitas „Spatzenhaus“ und „Märchenland“ unter einem Dach getrennt voneinander einziehen. Die Arbeiten schreiten munter voran und so gewährten Stadtverwaltung sowie Architekt Jan-Marco Grönert (Tiepelt Architekten aus Delitzsch) einen Tag nach den Erzieherinnen und Erziehern beider Einrichtungen auch interessierten Bürgern Einblicke in das Großprojekt. Gleich vier geführte Durchläufe mit je rund 15 Personen wurden angeboten.
Markus Krisch vom städtischen Bauamt erinnerte in seinen einführenden Worten auf die jüngere Historie der Konzeptfindung. Von 2019 bis 2021 wurde der Hort „Biberburg“ in direkter Nachbarschaft zur Heide-Grundschule gebaut. In der Folge wurden hier alle Hortkinder der beiden Kitas untergebracht, wodurch wiederum Platz entstand. Verwaltung, Stadtrat sowie Träger entschlossen sich schließlich, „Spatzenhaus“ und „Märchenland“ mit ihren unterschiedlichen Konzepten künftig in einem Gebäude zu platzieren. „Seit Ende 2023 arbeiten wir an der Umsetzung. Im Oktober 2024 startete der eigentliche Bau“, blickte Krisch zurück. Die anfänglich geschätzten Baukosten in Höhe von 3 Millionen Euro wurden schnell nach oben korrigiert. Der Stadtrat setzte den Deckel bei 7 Millionen Euro, die über das Städtebau-Programm zu zwei Dritteln von Bund und Land gefördert werden. „Momentan sieht es so aus, dass wir das Budget nicht ganz ausreizen müssen“, gab sich Krisch optimistisch.
Der Zeitplan ist derweil recht konkret: Am 13. April 2026 soll das Objekt der AWO als Trägerin übergeben werden. Dann sollen die Einzugsarbeiten erfolgen, damit beide Kitas im neuen Zuhause schnellstmöglich ihre Arbeit aufnehmen können. Beide Einrichtungen erhalten einen separaten Eingang. Während das „Märchenland“ künftig fast ausschließlich im Erdgeschoss untergebracht ist, befinden sich die über einen langen Gang neuangeordneten Gruppen- und Sanitärräume des „Spatzenhauses“ vordergründig in den Obergeschossen. Zudem wird es gemeinsam nutzbare Bereiche geben, beispielsweise das Kinderbistro unweit des Verwaltungstraktes.
„Die Gebäudehülle und die Fenster mussten wir nicht groß anfassen, da diese recht neu waren. Die größten Maßnahmen stellten die Neuanordnung der Räume, Arbeiten am Dach, die Installation des Sonnenschutzes, einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Klimatisierung dar“, zählte Grönert auf. Nicht zu vergessen: der Außenbereich. Hier ist keine Barriere vorgesehen, sodass es zu einer Durchmischung kommen wird, die auch gewünscht ist. Derzeit wird hier eine neue Terrasse gebaut und auch eine asphaltierte Rollerbahn soll entstehen. „Wir haben hier einen sehr schönen Baumbestand, den wir im Wesentlichen erhalten“, betonte Grönert.