"Spatzenhaus"-Umbau begonnen: 8 Millionen Euro für die Zukunft
(Bad Düben/Wsp/kp). Seit Anfang dieser Woche ist der Bereich vor der AWO Kita „Spatzenhaus“ für den Verkehr und die Fußgänger gesperrt – und das hat einen guten Grund. Nach etlichen Diskussionsrunden und jahrelangen Planungen begann nun der große Umbau des Gebäudes. Zielstellung: Die beiden benachbarten Kita-Einrichtungen „Märchenland“ und „Spatzenhaus“ sollen künftig mit ihren unterschiedlichen pädagogischen Projekten unter einem Dach beheimatet sein. Vorher wird das über 50 Jahre alte Gebäude noch grundlegend saniert und teilweise umgebaut, um räumlich optimaler und moderner aufgestellt zu sein.
Die Stadt investiert hier mit bis zu 8 Millionen Euro – das ist wohl gemerkt der aktuelle Stand – in die Zukunft. Über die Städtebauförderung steuern Bund und Land je ein Drittel bei. Dabei wurde das Projekt vom Stadtrat bereits massiv abgespeckt. „Mit Blick auf den deutlichen Rückgang bei den Geburtenzahlen haben wir die Maßnahme angepasst“, erklärt Bürgermeisterin Astrid Münster (WBD).
In den letzten Wochen wurde das „Spatzenhaus“ komplett freigeräumt. Kinder und Erzieher kommen inzwischen in beiden Flügeln des „Märchenland“-Komplexes unter. Dafür mussten Musikschule (zog in die Heide-Grundschule), Begegnungsstätte (wartet auf die Fertigstellung des Lutherhauses) und Co. weichen.
Die eingangs erwähnte Straßensperrung ist vorerst bis Ende Juni 2026 angesetzt. Dann folgt der große Umzug beider Kitas ins frisch sanierte Objekt. Im Anschluss soll das alte „Märchenland“-Ensemble abgerissen werden, um Platz für Wohnbebauung zu schaffen. Das jüngst erworbene Grundstück rund um das ehemalige Gaswerk (Straße An der Gasanstalt, wir berichteten) ist hierbei ein Puzzlestück. „Das ist beschlossene Sache. Wir könnten uns hier ein Wohngebiet vorstellen mit modernen, mietbaren Mehrfamilienhäusern. Der Markt gibt das aktuell her“, sagt Münster. Als Erschließungsträger komme die Stadt allerdings wohl eher nicht infrage. Dafür fehlt schlichtweg das Geld.
Was die Zukunft der doch ungewöhnlichen Situation mit zwei Kitas unter einem Dach bringt, steht logischerweise in den Sternen. „Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie perspektivisch zu einer Einrichtung verschmelzen“, bemüht die Stadtchefin die Glaskugel.