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Bronzezeitliches Urnengräberfeld bei Wellaune freigelegt

Die Nahaufnahme zeigt ein Beigefäß der Bestattung aus dem Urnengräberfeld. Foto: (Wsp) Nyari

(Wellaune/Wsp/ny). Die neue Ortsumfahrung für Wellaune wird etwa drei Kilometer lang. Doch bevor der Bau beginnt, sind genau auf dieser Strecke aktuell archäologische Arbeiten nötig. Im Frühsommer begannen die Untersuchungen ab Waldsiedlung und folgen dem Verlauf der zukünftigen B2. Eine erste spannende Fundstelle befindet sich zwischen Waldrand und der Ortslage Wellaune. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Urnengräberfeld der Lausitzer Kultur.
Nachdem erste Spuren im Boden auf einen besonderen Fund hinwiesen, wurde auf einem Areal von etwa einem halben Hektar der Mutterboden vorsichtig abgezogen und die Feinarbeit begann. Dann konnten zwei Urnen aus gebranntem Ton geborgen werden. Anschließend legten die Mitarbeiter vom Landesamt für Archäologie durch vorsichtige Kleinarbeit weitere zahlreiche Beigefäße aus derselben Zeit frei. Das Alter beträgt nach vorläufigen Schätzungen 3.000 bis 3.200 Jahre. Neben vielen Scherben fand das Grabungsteam auch einige intakte Gefäße.
„Wir sind heute schon den ganzen Tag damit beschäftigt, diese wunderbaren Dinge aus dem Erdreich zu holen“, freut sich Claudia Marold aus Leipzig. Wie die technische Mitarbeiterin hinzufügt, sei man recht überrascht über diesen reichhaltigen Fund an dieser Stelle. Die Stücke wurden vorsichtig verpackt und beschriftet, um später im Landesamt fachgerecht gereinigt und inventarisiert zu werden.
In der vergangenen Woche war Klaus Cappenberg aus Leipzig vor Ort, der die Grabungsleiterin Kathrin Balfanz ein paar Tage vertrat. Wie von ihm zu erfahren war, gebe es noch zwei weitere große Fundstellen auf der drei Kilometer langen Trasse. Somit werden die archäologischen Untersuchungen noch bis in das Frühjahr hinein andauern.
Das Auge des Fachmanns erkennt auf der freigelegten Fläche eine leichte, für den Laien kaum wahrnehmbare Erhebung. Der Archäologe ist sich sicher, dass es sich hierbei um einen kleinen Hügel handelt, der in der Bronzezeit eine sogenannte Landmarke war. Derartige prägnante Orte wurden in frühen Zeiten gern für Bestattungen genutzt. Hier ein Hinweis von Klaus Cappenberg: Es gibt ein frei zugängliches Geoportal in Sachsen, wo man derartige Geländemodelle gut betrachten kann.