Visionäre Pläne des ESZ-Trägervereins werden konkreter
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Das Evangelische Schulzentrum ist weiterhin bestrebt, eine Zwei-Feld-Sporthalle zu errichten. | Grafik: Stelzel Architekten & Ingenieure
(Bad Düben/Wsp/kp). Wie bereits in unserer Weihnachtsausgabe berichtet, stößt das Evangelische Schulzentrum (ESZ) in Bad Düben so langsam an seine Kapazitätsgrenze. Will man die eigenen Visionen umsetzen, benötige man mehr Platz für große, agile Arbeitsräume und individualisiertes Lernen, hieß es im Dezember. Das Ziel ist klar: Das Schulgelände in der Durchwehnaer Straße soll gemeinsam mit der gegenüberliegenden Freifläche sukzessive zum Campus ausgebaut werden. Dass das Areal keiner anderweitigen Nutzung zugeführt wird, hat der Stadtrat vor Jahren bereits beschlossen.
Der Trägerverein filtert seit geraumer Zeit seine Ideen für die Gebietsentwicklung. Die Pläne werden nun konkreter, stehen aber noch vor einigen bürokratischen Hürden. Am 11. Februar wird ESZ-Geschäftsführer Gisbert Helbing den Stadträten in einer nichtöffentlichen Sitzung im Albert-Schweitzer-Forum die Ideen vorstellen. Unsere Zeitung durfte im Vorfeld schon einmal einen Blick auf die Entwürfe werfen.
So ist der Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle mit Anbau für den Turnbereich, einer Mensa mit eigener Küche und der Bau verschiedener Lernlandschaften geplant. Dazu müsste die Straße in den Tiglitzer Forst umgelegt werden. Gesamtkosten: rund 11 Millionen Euro.
In einer der beiden Lernlandschaften soll ein Bildungsinstitut für Reformpädagogik einziehen – ganz im Sinne des jüngst verstorbenen Otto Herz. Erste durchaus konkrete Gespräche mit Interessenten gab es dazu bereits. „Das würde unseren Standort noch einmal auf eine neue Stufe heben“, ist Helbing überzeugt.
Das Vorhaben ist zweifelsohne ambitioniert. Allerdings gilt es, bis zur Realisierung noch einige Steine in Form von Kompromissen aus dem Weg zu räumen. Da wäre zum einen die Verbindungsstraße zwischen Durchwehnaer Straße und Schmiedeberger Straße, um erstere zu entlasten. Dazu befinden sich Helbing und Unternehmer Rudolf Schäfer (Bau- und Haustechnik) als Flächeneigentümer im intensiven Austausch mit der Stadt. Zum anderen sei es für einen abgeschlossenen Campus notwendig, dass künftig kein Verkehr mehr zwischen den einzelnen Gebäuden rollt. Sprich: Die Straße in den Tiglitzer Forst müsste zwischen ESZ und Bundespolizei umverlegt werden. Damit könnte auch eine Zufahrt für die Mensa entstehen.
Nächste Baustelle ist der provisorisch angelegte Parkplatz, der noch bis 2029 von Angehörigen der hiesigen Bundespolizeiabteilung genutzt wird und so einiges an Fläche für den potentiellen Campus wegnimmt. Die geplanten Baumaßnahmen des ESZ sind ohnehin nur in Abschnitten zu realisieren. Um dabei zeitnah voran zu kommen, besteht hier auch noch Klärungsbedarf.
Und dann fehlt da noch der Bebauungsplan. Die Campus-Vision wird allmählich zum Puzzle.